Eine Empfehlung, dem fur Beit Jala zust
Übersetzung aus MA’ARIV (Tel Aviv), 2. Mai 1978
von Josef Zuriel
Der Beamte, der mit der Untersuchung von Vorwürfen der Lehrer aus Beit Jala betraut wurde, wonach ein Offizier den Befehl erteilt haben soll, Rauchbomben in Klassenzimmer zu werfen, empfiehlt Jetzt, einen Verweis auszusprechen. Als Begründung wird angegeben, daß sich zwar die Anschuldigungen als unwahr erwiesen haben, daß der Offizier aber nicht entsprechend den Vorschriften für das Verhalten in Schulen und in deren Umgebung vorgegangen ist.
Die Untersuchung hat den Beweis erbracht, daß der Offizier, der die Aktion leitete, mit seinen Soldaten das Klassenzimmer betreten hat, aber es wurde keineswegs ein Befehl gegeben, die Fenster zu schließen, und er hat nicht erlaubt, daß Rauchbomben auf die Schüler geworfen werden und diese daraufhin aus den Fenstern sprangen.
Dem Offizier wird vorgeworfen, die Schule ohne Rücksicht auf die anwesenden Lehrer betreten zu haben. Wegen dieser Handlungsweise wird empfohlen, ihm einen Verweis zu erteilen.
Die Affäre liegt einen Monat zurück und erregte in der Auslandspresse erhebliches Aufsehen (6). TIME machte daraus eine große Geschichte. Der Armee-Sprecher dementierte damals die Erzählungen der Schüler. Jetzt sieht es so aus, daß deren Version teilweise richtig war. Gestern war im Hauptquartier der Westbank zu erfahren, daß das Dementi des Armee-Sprechers hauptsächlich auf die schwere Anschuldigung zielte, daß die Soldaten wahllos in Klassenräume eingedrungen seien, um die Schüler unter Verwendung von Rauchbomben brutal zu mißhandeln, nachdem die Fenster geschlossen worden waren. Jetzt stellte sich heraus, daß es regelwidrigen Gebrauch von Rauchbomben gegeben hat, daß aber die Schüler nicht mißhandelt wurden.
Übersetzung aus MA’ARI’J (Tel Aviv), 3. Mai 1978
EIN BÜRGERMEISTER "TREIBT HETZE"
(…) Bei den Militärbehörden in Bethlehem und im Hauptquartier der Westbank wurde mir gesagt, daß der Bürgermeister von Beit Jala, der demnächst vor Gericht kommt weil er Polizisten im Dienst angegriffen hat, Auslandsjournalisten aufhetzt. Man sagte mir, daß die angeblichen Rückstände von CS-Gas in den Klassenzimmern gefälscht sind. Und die Hauptsache: Jeder, der dienstlich mit den Einzelheiten des Zwischenfalls vertraut ist, hat mir versichert, daß die ganze Geschichte mit den Granaten und den Klassenzimmern und den verschlossenen Türen von Anfang bis Ende erfunden ist.