Babys für die Müllverbrennungsanlage, neues aus dem B-Reich des menschlichen Mülls
Babys für die Müllverbrennungsanlage, neues aus dem B-Reich des menschlichen Mülls
Quelle: http://qpress.de/2014/03/27/babys-fuer-die-muellverbrennungsanlage-neues-aus-dem-b-reich-des-menschlichen-muells/
Schöne neue Welt: Offenbar sind wir noch nicht wirklich am Ende der „menschlichen Fahnenstange“ angelangt, da geht noch was. Die neuste, geradezu „brennende“ Erkenntnis zum Thema kommt aus dem britischen Königreich, dem ohnehin seit der Kolonialzeit ein recht merkwürdiger Umgang mit Menschenleben nachgesagt wird. Rund 15.500 totgeborene Babys, Föten und fötale Überreste fanden ihren letzten Weg in Müllverbrennungsanlagen und konnten so dieser zutiefst abgrundtiefen menschlichen Gesellschaft letztmalig ein winzigstes Maß an Wärme spenden. Herzzerreißend – nicht wahr?!
Nun wissen wir, dass auch hierzulande die Anzahl von Feuerbestattungen als Alternative zur Erdbestattung stetig steigt. Die Urnenbestattung erfreut sich auch deshalb immer größerer Beliebtheit, da sie deutlich kosten- und umweltschonender ist. Bei den in Großbritannien angesprochenen Vorgängen handelte es sich allerdings nicht um Feuerbestattungen im eigentlichen Sinne, sondern schlicht um die pietätlose „Entsorgung“ der besagten Totgeburten und Föten mittels „Müllverbrennungsanlagen“. Mal ehrlich, sieht das da rechts oben nach (Sonder)Müll aus? Die Deklaration dieser Körper(chen) als „klinischer Abfall“ machte es aber möglich. So konnten viele von den „nicht gewesenen Knirpsen“ gar bei krankenhauseigenen, der Wärmeerzeugung dienenden Müllverbrennungsanlagen ihre letzte Ruhe finden. Diese tolle neuzeitliche Erfindung, zur Verwertung auch der letzten Reste, rangiert in Großbritannien unter dem wohlklingenden Label: „Waste-to-Energy“. Wir kennen es hierzulande unter ähnlich „grünen“ Begriffen.
Wer jetzt noch der vorauseilenden guten Hoffnung erliegt, bei dieser Darstellung könne es sich nur wieder um den typischen, tiefschwarzen britischen Humor handeln, der verkennt die harte Realität. Vertiefendes Zeugnis bodenloser menschlicher Pietätlosigkeit, Perversität, fehlender Empathie und Respektlosigkeit gegenüber den Anfängen des menschlichen Lebens, liefert der englische Originalbericht … [The Telegraph], bei verbesserter statistischer Auswertung der Vorkommnisse, auf die wir hier verzichten.
Interessanter ist die Tatsache, dass derlei Vorkommnisse zwar (noch) skandalös sind, aber trotzdem möglich waren und vielleicht weiterhin möglich sein werden. Ist es bei uns eigentlich anders? Unabhängig von den Ursachen, ob natürliche Totgeburten oder gewollte Abtreibungen, offenbart es das erschreckende Maß „un-menschlicher“ Abgründe zu denen wir nachweislich immer noch fähig sind. Nach derzeitigem Stand der Erkenntnis wird sich der zu entsorgende „Prä-Mensch-Müllhaufen“ sogar noch drastisch vergrößern. Durch die genauere Analyse des Erbguts der Ungeborenen lässt sich heute recht genau bestimmen, ob es sich nach der Geburt um brauch- oder unbrauchbares „Menschenmaterial“ handeln wird. Ist es unbrauchbar, oder nicht nach den Vorstellungen der Erzeuger, kann es fix noch innerhalb der gesetzlich vorgesehenen Fristen gezielt getötet und „artgerecht“ entsorgt werden, auch ohne die ausdrückliche Zustimmung der Erzeuger.
Die Menschheit bringt es in jeder Hinsicht zu Spitzenleistungen und so sollte uns die Wiederkehr der Euthanasie durch die Hintertür nicht sonderlich verwundern. Genau genommen ist sie längst wieder präsent. Wozu also jetzt noch den Schein waren? Müssen wir uns nur noch offiziell zu dem bekennen, was man gerade in Großbritannien als Skandal aufgedeckt hat, sich des „Abfalls Mensch“ sinnvoll und preisgünstig entledigt hat?
Einen wirklichen Zielkonflikt werden wir dabei kaum erleben. Wir kombinieren unsere Ethik- und Moralvorstellungen ein wenig mit dem modernisierten Verständnis zu einer neuen, aufgeklärten Gesellschaft. Wir reden uns ein, dass dies der unweigerliche Wandel der Zeit ist. Das neue Weltbild sozusagen. Stellen dabei die vermeintliche Selbstbestimmung der Menschen fein säuberlich in den Vordergrund und proklamieren auf geschickte Art die neue Freiheit und Individualität. Dass die Geschmäcker der Erzeuger in Sachen Nachwuchs hochgradig unterschiedlich sind, ist weder eine Neuigkeit noch unnatürlich. Tragen wir darüber hinaus deren Bequemlichkeit ein wenig Rechnung, nebst dem berechtigten Anspruch der Erzeuger auf unversehrte und makellose Kinder, weil doch technisch möglich, sind wir schon fast am Ziel.
Dieses neue Ideal deckt sich in wunderbarer Weise mit den wirtschaftlichen Interessen einer zutiefst profitorientierten Gesellschaft, deren oberste Maxime der „nutzbare Mensch“ ist. Die anvisierte großangelegte „Nutzmenschhaltung“ kaschieren wir gern ein wenig mit den Schlagworten „Lifestyle“ und „freie Entfaltung“ (bei voller Kontrolle versteht sich, wie im Viehstall mit den RFID-Chips) und schon haben wir die ganzen angesagten Ideale gekonnt unter einen Hut gebracht. Das alles verschweißen wir sogleich zu einer ansehnlichen Symbiose, die argumentativ durch nichts zu widerlegen ist. Alle Probleme scheinen gelöst.
Nur müssen wir jetzt noch dringend lernen, uns solcher Begriffe zu enthalten, wie sie im dritten Absatz Erwähnung fanden (Achtung, Pietät, Empathie und dergleichen mehr). Dann erst sind wir wahrhaftig in der modern(d)en Gesellschaft angekommen und können den tot- bzw. vorgeburtlichen Menschenmüll weiterhin rücksichts-, bedenken-, empathie- und schamlos, besonders kostengünstig wie auch ressourcen- und nervenschonend „verheizen“. So erfüllt auch das „ungelebteste“ Leben noch (s)einen edlen Zweck. Ein wenig entartet zwar, aber wohl begründet. Willkommen in der schönen, neuen, glitzernden Welt der Makellosigkeit.