Deutsche Exportwirtschaft soll Nutznießer der Bundeswehreinsätze sein
Mehr Soldaten ins »boomende Afrika«
Junge Welt, 27. Januar 2014
Deutsche Exportwirtschaft soll Nutznießer der Bundeswehreinsätze sein
Von der Leyen setzte sich in dem Interview klar von der Linie des früheren Außenministers Guido Westerwelle ab, der für eine Politik der militärischen Zurückhaltung plädiert hatte. »Europa kommt im Spiel der globalen Kräfte nicht voran, wenn die einen sich immer dezent zurückhalten, wenn es um militärische Einsätze geht, und die anderen unabgestimmt nach vorne stürmen.« Auf die Frage, ob Deutschland mehr internationale Verantwortung übernehmen müsse, sagte sie: »Im Rahmen unserer Bündnisse, ja.« Von der Leyen erklärte weiter, sie wolle, daß die Bundeswehr einen Lazarett-Airbus (MedEvac) zur Verfügung stellt. Sie erwägt auch eine Aufstockung des deutschen Truppenkontingents in Mali auf 250 Soldaten. Momentan liegt die Mandatsobergrenze bei 180. Die Verbündeten, allen voran die französische Regierung, würden das erwarten.
Zudem soll es im Rahmen der neuen Afrika-Strategie dort künftig mehr Entwicklungshelfer geben. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte der Bild am Sonntag: »Wir werden in den nächsten Monaten ein neues entwicklungspolitisches Konzept ausarbeiten. Deutschland wird sich noch mehr auf Afrika konzentrieren als bisher schon.« Für Müller verfolgen Entwicklungshelfer und Soldaten »die gleiche Zielsetzung mit unterschiedlichen Instrumenten, die sich ergänzen«. (dpa/jW)