Die Tätigkeiten des Naturschützers Abraham Yaffe (6)
Die Tätigkeiten des Naturschützers Abraham Yaffe (6)
hebräische Version
Übersetzung aus ZU HADERECH (Haifa), 19. Januar 1978
DAS GRÜNE KOMMANDO KÄMPFT GEGEN DIE
HERDEN ISRAELISCHER BEDUINEN
von Joseph Galile
(…) Muhammad Abu-Rabila hat eine Familie von 18 Seelen: drei Frauen, 14 Kinder und er selbst. Er lebt von seiner Schafherde. In den vergangenen Jahren ließ Abu-Rabila seine Herde auf dem Land des Trappisten-Klosters von Latrun weiden. Für die Erlaubnis dazu bezahlte er letztes Jahr 2000 Israelische Pfund. Er hat eine unterschriebene Quittung und eine kleine Karte, die ihm das Kloster gab, auf der das Weidegebiet eingezeichnet ist.
“Am 5. Dezember kamen Mitglieder des ‘Grünen Kommandos'”, erzählt Abu-Rabila, “und forderten mich unter Flüchen und Drohungen auf, ich solle hier verschwinden. Ich sagte ihnen, daß ich meine Schafe auf dem Land weiden lasse, das dem Kloster gehört, und daß ich dafür bezahlt habe. Da sie mich bedroht haben, ging ich zu einem Anwalt in Ramle und habe ihn beauftragt, bei den Behörden Einspruch zu erheben. Aber am 13. Dezember kamen sie wieder, morgens um 4 Uhr; es waren Männer vom ‘Grünen Kommando’ und Polizisten, und sie umzingelten meine Herde. Sie bedrohten mich mit ihren Waffen und sagten: ‘Wenn Du Dich von der Stelle bewegst und uns behinderst, knallen wir Dich ab wie einen Hund!’ Dann haben sie den größten Teil der Schafe auf vier Lastwagen geladen, sind nach Arad (im Negev) gefahren und haben die Schafe ungefähr sechs Kilometer von der Hauptstraße entfernt heruntergeworfen. Zwanzig Tiere waren tot. Ich habe Scheich Abu Rabi’a davon berichtet, und schließlich konnten wir mit General Abraham Yaffe sprechen. Es wurde vereinbart, daß ich bis Ende Februar in Latrun bleiben darf, und dann wollte man weiter sehen. Und so bin ich mit dem Rest meiner Herde wieder zurückgekommen. Aber schon ein paar Tage später kam das ‘Grüne Kommando’ wieder und veranstaltete ein richtiges Pogrom. Das Zelt, in dem wir schlafen, oder in dem wir vor dem Sturm Zuflucht suchen, wurde zerstört, unsere Säcke mit Weizen und Hafer wurden aufgeschlitzt oder sind verschwunden, unsere Hunde wurden vor unseren Augen erschossen. Die Hunde, den Weizen und den Hafer habe ich von meinem Geld im Kibbutz Nachshon gekauft. Wieder haben sie die Schafe aufgeladen und in der Nähe von Arad von den Lastwagen geworfen. Diesmal waren 17 Schafe tot und zwölf sind verschwunden. Wer wird mir den Schaden bezahlen? Von was soll ich leben? Steht in diesem Staat das ‘Grüne Kommando’ außerhalb des Gesetzes? Und wollen sie mit den Arabern jenseits der Grenzen den gleichen Frieden machen wie mit uns?”…
Dies ist nicht der einzige Fall. Am gleichen Tag, am 13. Dezember 1977, hat das ‘Grüne Kommando’ mit den Leuten vom Naturschutz zahlreiche andere Herden in anderen Teilen von Israel überfallen (6).