Klartexte 7 Kommentar 19
Kartenskizzen von Libanon mit hebraisierten Ortsnamen (z.B. Be’erot für Beirut, oder Südlibanon als “dem Stamm Asher zugehörig”), in AL HAMISHMAR, 25. Juli 1982 und in CHOTAM, 30. Juli 1982.
Artikel unter dem Titel: “Josua Ben Nun ging Zahal (d.h. der israelischen Verteidigungsarmee) voraus”, mit einem einleitenden Zitat aus Josua 11, 16 f., in MA’ARIV, 10. Juli 1982.
Artikel über eine vom israelischen Generalstab herausgegebene Broschüre mit dem Titel: “Für den Dienst bei Zahal – Methodisches Material für Offiziere und Instrukteure”. In der es im Kapitel über “Moral im Krieg” u.a. heißt, es gebe vieles, was im Krieg nicht schön ist aber “ein Krieg zur Verteidigung des Volkes Israel und zur Eroberung von Eretz Israel ist ein Mitzwa-Krieg (ein Gebot Gottes)”, in DAVAR, 30. Juli 1982.
Artikel von Hagai Esched (der üblicherweise als journalistisches Sprachrohr des Arbeiterparteiflügels um Jitzhak Robin fungiert) mit umwerfender Erbschafts-Euphorie: “Das Land Libanon ist angesichts seiner Erde, seiner Vegetation und seiner Himmelsfarbe (!) die direkte Fortsetzung des Landes Israel, und die Grenzen des Galil weiten sich bis hinauf noch Beaufort, zum Arnoun-Plateau und bis Hasbaja… “, in DAVAR, 4. Juli 1982.
Artikel von Jehuda Ariel: “Die jüdische Vergangenheit liegt in der (libanesischen) Erde begraben”, in HA’ARETZ, 14. Juli 1982.
Und so weiter, ad libitum.
Doch wen kümmert das? Ein sogenannter Professor Manfred Abelein, außenpolitischer Obmann der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, kann dennoch sagen und kostenlos gedruckt bekommen: ‘Israel, das steht völlig außer Frage, erhebt gegenüber Libanon keine territorialen Ansprüche und möchte mit diesem Land in friedlicher Nachbarschaft leben.” (DIE WELT, 18. August 1982).
Er hat die Gewißheit, ich hab’ das Archiv; sie können zusammen nicht kommen, der Graben ist viel zu tief.