Klartexte 8 Kommentar 1
Der Rabbi von Lubawitsch ist das Oberhaupt der chassidischen HABAD-Sekte, die politisch auf der äußersten Rechten anzusiedeln Ist. Die guten Beziehungen zu hohen politischen Persönlichkeiten und zu Militärkreisen sind in Israel öffentlich bekannt. Um ein Beispiel zu geben: Die Militärbehörden haben Anhängern der Sekte, die ihren Sitz in New York hat, völlige Bewegungsfreiheit in Süd-Libanon gewährt, und erlaubt, daß sie dort Tora-Stunden abhalten. (DAVAR, 12. August 1982).
Rabbi Chaim Drukman ist Mitglied der Knesset und war zeitweilig Vizeminister in der zweiten Regierung Begin von 1981. Er hat dieses Amt aus Protest gegen die Räumung von Jamit (Sinai) im April 1982 aufgegeben.
Zu Rabbi Levinger, dem Hauptorganisator der jüdischen Präsenz im arabischen Hebron (Westbank), siehe KLARTEXTE 2.
Zu Rabbi Kahane siehe KLARTEXTE 3.
Rabbi Schlomo Goren ist der derzeitige aschkenasische Oberrabbiner Israels (zweite Amtsperiode). Er war zuvor Oberrabbiner von Tel Aviv und zur Zeit des Sechs-Tage-Krieges (1967) Militär-Oberrabbiner. Bei der Suche nach einer mustergültigen Porträtskizze des einflußreichen Rabbi stieß ich auf den folgenden Ausschnitt aus einem Bericht über den ersten Besuch Begins in der Westbank nach der Unterzeichnung des Abkommens von Camp David. Der äußere Anlaß war die Einweihung einer neuen Siedler-Jeschiwa in Kirjat Arba, der jüdischen Trabantenstadt von Hebron.
Der Oberrabbiner Israels (Goren) spricht als erster seine Begrüßungsworte. Er erzählt den Festgästen, daß er das Privileg hatte, der erste Jude gewesen zu sein, der Hebron nach der ‘Befreiung’ betreten hat. Er nahm die Kapitulation von Scheich Jabri entgegen, der damals Bürgermeister von Hebron war… Rabbi Goren erzählt von seinem Gespräch mit Scheich Jabri und setzt seine Rede fort, indem er sein Bedauern darüber ausdrückt, daß die Araber von Hebron nicht in Richtung Jordan geflohen sind. Er erhält dafür Beifall und Zustimmungsrufe. Der nächste Redner ist Innenminister Burg… ” An der Wand des Speisesaales, in dem die Feier stattfand, hing ein großes Plakat mit den Versen aus Psalm 149, 6 f. (Jehuda Litani: “Ein scharfes Schwert in Kirjat Arba”. HA’ARETZ, 30. Dezember 1979).