Klartexte 8 Kommentar 14
Das palästinensische Flüchtlingslager Ain Hilweh bei Sidon (Süd-Libanon), in dem seit Jahrzehnten ungefähr 30 000 Flüchtlinge lebten, wurde während der israelischen Invasion zuerst durch Bombardements völlig zerstört, und dann durch Bulldozer eingeebnet. Der israelische Oberstleutnant der Reserve Dov Jirmija sagte dazu auf einer Kundgebung der oppositionellen Reservistengruppe JESCH GVUL (“Es gibt eine Grenze”) am 22. Oktober 1982 in Tel Aviv:
“… Vom Augenblick an, als ich meinen Reservedienst in Libanon begann, war mir klar, daß wir in diesem Krieg die rücksichtslose Bombardierung und Beschießung der Flüchtlingslager betreiben, Ich sah es damals nicht, aber jetzt weiß ich es, daß wir nicht auf die Liquidierung von Terroristen aus waren – es wurden nur sehr wenige Terroristen getötet -, sondern auf die Zerstörung der Flüchtlingslager… Am 10. Juni wurde das Flüchtlingslager Ain Hilweh bombardiert. ich habe an Feldzügen in Europa teilgenommen, aber ein solches Bombardement habe ich niemals zuvor gesehen…”(ZU HADERECH, 27. Oktober 1982).
Ein großformatiges Photo vom Zustand des Lagers Ain Hilweh nach der Bombardierung findet man z. B. auf der Titelseite des UNRWA-Mitteilungsblattes PALÄSTINA FLÜCHTLINGE HEUTE, Nr. 100 (Sept. 1982). Ende Januar 1983 brachte UNRWA ein kleines Poster heraus, das eine Ansicht des völlig eingeebneten Lagers zeigt, in dem mittlerweile einige Zelte aufgestellt wurden. (Zu beziehen über: UNRWA-Hauptsitz, internationales Zentrum Wien, Postfach 700, A-1400 Wien, Osterreich).