Berlin. Der Neonazi und Verfassungsschutz-Spitzel Thomas Richter alias »Corelli« soll für seine insgesamt 18 Jahre währende Tätigkeit für das Bundesamt für Verfassungsschutz rund 300.000 Euro erhalten haben. Dies geht aus dem geheimen Bericht des NSU-Sonderermittlers im Auftrag des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestags, Jerzy Montag (Grüne), hervor, aus dem die Süddeutsche Zeitung am Donnerstag zitierte. Das Amt soll ihm auch Sonderprämien gezahlt haben, nachdem seine EDV-Ausrüstung von der Polizei beschlagnahmt worden war. In der rechten Szene trug Richter den Spitznamen »HJ Tommy«. Im vergangenen Jahr starb er überraschend mit 39 Jahren – angeblich an einem Zuckerschock. »Corelli« konnte keine Antworten mehr auf die Fragen der Ermittler zu einem Datenträger geben, auf dem schon vor Jahren vom »Nationalsozialistischen Untergrund« die Rede war. (jW)