Regierungskriminalität bei EU-Parlamentswahl eine Abfuhr erteilen
Regierungskriminalität bei EU-Parlamentswahl eine Abfuhr erteilen
Soziale Sicherheit und Rechte nur im Frieden möglich
Von Luz María De Stéfano Zuloaga de Lenkait (Neue Rheinische Zeitung, 10 Mai 2019) http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=2588
Dürfen
sich Parteien selbst als demokratisch bezeichnen und als solche werben,
sogar Regierungsparteien, die im Pakt mit Dschihadisten eine
terroristische Außenpolitik verfolgen und mithilfe solcher Terrorgruppen
völkerrechtswidrig in anderen Staaten intervenieren, um dort einen
Regierungswechsel, einen „Regime-Change“ zu erlangen? Es gibt heute
einen Internationalen Strafgerichtshof. Es gibt auch eine
Weltöffentlichkeit, die aber zusammen mit führenden Politikern im Westen
die Augen vor der Regierungskriminalität verschließen. Ronen Steinkes
Bemerkung in der Süddeutschen Zeitung ist treffend: “Es sind miserable
Zeiten. Es geschieht am Ende nichts, die Straflosigkeit grassiert, das
internationale Recht erstarrt. Gerade hat sich das Weltstrafgericht über
die Verbrechen des mächtigsten Staates der Erde gebeugt, der USA… Der
Strafgerichtshof hat die Ermittlungen in dieser Sache eingestellt: Weil
die USA nicht mithelfen wollten bei der Aufklärung der möglichen
Kriegsverbrechen, lasse man es lieber gleich bleiben… Die Macht
triumphiert über das Recht, weil die Justiz kuscht.” („Kriegsverbrechen –
Macht und Recht“ von Ronen Steinke, SZ-Leitartikel, 30.4.2019) Ist das
die pompöse funktionierende US-Demokratie, die deutsche Redaktionen hoch
hinaus posaunen?
Der SZ-Journalist Ronen Steinke weiter: “Die Macht triumphiert über das
Recht, auch weil die westliche Politik derart wenig auf das Recht gibt.
Noch frappierender ist das im Jemen, einem der größten Tatorte von
Kriegsverbrechen derzeit. Das Land ist abgeriegelt, es wird ausgehungert
und mit Bombenangriffen terrorisiert. Nebenan in Saudi-Arabien herrscht
eine märchenhafte reiche und cartoonhaft brutale Monarchie… Die von
Saudi-Arabien geführten Armeen brechen in Jemen gerade sämtliche Tabus
des humanitären Völkerrechts, darüber berichten laufend UN-Ermittler…
Die europäischen Staaten … verhängen heute gegen den saudischen
Prinzen nicht einmal Wirtschaftssanktionen. Sie können sich noch nicht
einmal darauf einigen, ihre tätige Beihilfe zu seinen Kriegsverbrechen
(und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, d.A.) in Form von
Waffenlieferungen zu beenden. Die Bundesregierung tut es weiterhin. Die
weltweite Erosion des humanitären Völkerrechts wird auch durch solche
Scheinheiligkeit vorangetrieben.” („Kriegsverbrechen – Macht und Recht“
von Ronen Steinke, SZ-Leitartikel, 30.4.2019)
Verdeckter Staatsterrorismus dient den Interessen der herrschenden westlichen Eliten wie im Kalten Krieg
“Da die meisten Terroranschläge der letzten Jahren innerhalb der
NATO-Mitgliedstaaten sehr wahrscheinlich von staatlichen Instanzen oder
in ihrem Auftrag begangen wurden … und da NATO- und EU-Staaten
offensichtlich nicht nur eine gemeinsame globale „Anti-Terror“-Strategie
verfolgen, sondern auch ähnliche anti-demokratischen Maßnahmen im
Inneren ergreifen, ist wahrscheinlich, dass über die Begehung von
Terroranschlägen innerhalb der NATO-Staaten in einem zentralen Gremium
entschieden wird. Ob sich dieses Zentralgremium zur Förderung des
verdeckten Staatsterrorismus wie im Kalten Krieg bei einer NATO-Stelle
oder in den USA befindet, spielt hier nur eine untergeordnete Rolle. Man
kann davon ausgehen, dass dieses Gremium von den USA geleitet wird und
den Interessen der herrschenden westlichen Eliten dient.”
(„Psychologische Kriegsführung und gesellschaftliche Leugnung – Die
Legende des 9/11 und die Fiktion der Terrorbedrohung“ von Elias
Davidsson, Zambon Verlag, Frankfurt am Main 2017)
Regierungskriminalität bei EU-Parlamentswahl eine Abfuhr erteilen
Die Wahl zum EU-Parlament bietet die Gelegenheit, der bestehenden
Regierungskriminalität auf nationaler wie auf EU-Ebene eine eindeutige
Abfuhr zu erteilen, damit sich Europa endlich erneuert, frei von
US-Bevormundung und US-Erpressung, befreit vom neoliberalen
Wirtschaftsdogmatismus. Ein erneuertes Europa aus freien verbündeten
Nationalstaaten, die gemeinsam dem Gemeinwohl dienen wollen, wird am
besten den Wohlstand aller Menschen fördern und die soziale
Gerechtigkeit durchsetzen können. Aber just vor der EU-Parlamentswahl
versucht die herrschende Machtelite die Diskussion über heikle Themen
aus der Öffentlichkeit zu verbannen, nachdem der Chef der
Jungsozialisten mit dem ungebotenen Thema „Demokratischer Sozialismus“
vorgeprescht ist und die Systemfrage im Raum steht. Aber diese Frage
nach der sozialen Gerechtigkeit bleibt dennoch weitgehend tabu: Die
letzten Politik-Sendungen wie im ZDF: „Maybrit Illner“ (2.5.2019), ARD:
„Presseclub“ (5.5.2019) und Anne Will (5.5.2019) beschäftigen sich um
andere, weit weniger brennende Anliegen, eigentlich Nichtigkeiten, um
die deutsche Öffentlichkeit von dem gravierenden, wichtigsten Problem
abzulenken, nämlich die soziale Frage und die Zukunft des korrupten
betrügerischen Euro-Finanzsystems.
Demokratischer Sozialismus in den Mittelpunkt
In den USA selbst steht das zerstörerische neoliberale Modell in Frage.
Deshalb ist die Kandidatur von Obamas damaligen Vizepräsidenten, Joe
Biden, höchst umstritten. Die Demokraten-Partei unterliegt diesbezüglich
einer ideologischen Spaltung. Bedeutende Demokraten ringen noch um den
grundsätzlichen Kurs ihrer Partei. Die alte und ausgelaugte Figur Joe
Biden repräsentiert den Status Quo, die Weigerung der Demokraten, sich
für eine dringend notwendige Wende zu entscheiden. “Vor allem an der
Parteibasis gibt es viele Anhänger und Aktivisten, die sich einen
klaren, kämpferischen Linkskurs wünschen: höhere Steuern für Reiche,
eine staatliche finanzierte, allgemeine Krankenversicherung, freie
Universitätsbildung… Für diese Ausrichtung stehen in erster Linie
Kandidaten wie Elizabeth Warren, Senatorin von Massachusetts und Bernie
Sanders, Senator aus Vermont.” („Die jungen, wilden Aktivisten sehnen
sich nach klarer linker Kante“ von Hubert Wetzel, SZ, 26.4.2019) Bernie
Sanders und Elizabeth Warren haben öffentlich einen demokratischen
Sozialismus angesprochen. Im reaktionären Deutschland ist diese Debatte
fremd. Festgefahren in alt hergebrachten Denkschablonen sind deutsche
Politiker und Journalisten einer sachlichen Diskussion über Alternativen
zum neoliberalen Marktradikalismus nicht gewachsen. Deutsche Medien
unterliegen einer dominanten Autoritätshörigkeit, die die Pressefreiheit
anulliert und ihre Informationspflicht beeinträchtigt.
Vorherrschender Wille nach Abrüstung und Abzug der Atomwaffen
Die Sorge um den Frieden ist bei der deutschen Bevölkerung in den
Vordergrund gerückt, wie die Ostermärsche bestätigen, wobei der Wille
nach Abrüstung und Abzug der Atomwaffen von deutschem Territorium
vorherrscht. Im Bundestag vertritt lediglich die Partei DIE LINKE diese
vernünftige Forderung. Nicht einmal eine angeblich den Rechtsstaat
hochhaltende FDP beschäftigt sich mit einer glaubwürdigen
Friedenspolitik.
Wirtschaftlicher und weltpolitischer Aufstieg Chinas, eine resolute Friedensmacht
Höchste Zeit für eine Wende in der Weltpolitik. In diesem Zusammenhang
ist der wirtschaftliche wie weltpolitische Aufstieg Chinas höchst zu
begrüßen. Während in Peking eine weltweit auf große Beachtung stoßende
Gipfelkonferenz zu Chinas zukunftsweisendem Projekt der neuen
Seidenstraße stattfindet, will die Regierung in Berlin fast zeitgleich
einen Balkan-Prozess in Gang setzen, ohne zu erkennen, dass die Zeit von
Bismarck schon lange vorbei ist.
Deutscher Außenminister Heiko Maas verdreht Funktion des UN-Sicherheitsrates
Niemals hat die Berliner Regierung eine Friedenspolitik betrieben, weder
friedliche Schritte getan noch eine faire Initiative auf die
Tagesordnung gesetzt, nicht einmal jetzt, als Deutschland Mitglied des
UN-Sicherheitsrats ist. Anstatt sich mit einer friedlichen Initiative zu
identifizieren, verdreht der deutsche Außenminister Heiko Maas auf
groteske Weise die Funktion des Sicherheitsrates und setzt die
Sexual-Delikte gegen Frauen auf seine Agenda. Seit wann ist der
UN-Sicherheitsrat nicht mehr für den Erhalt des Friedens zuständig,
sondern gemäß SPD-Maas für Straftaten in Kriegs- und
Okkupationsgebieten? Derart lächerlich und krass inkompetent entlarvt
sich der deutsche Außenminister Heiko Maas vor der ganzen Welt! Hat die
SPD wirklich kein kompetentes Personal?
Internationale Sicherheitsgarantien für Nordkorea auf die Tagesordnung
Das Treffen von Nordkoreas Oberhaupt Kim Jong-un mit dem Präsidenten
Russlands Wladimir Putin in Wladiwostok am Donnerstag 25. April 2019
blieb ohne Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ohne Echo
aus Brüssel. Der russische Präsident erkennt die gerechte Position
Kims, dass Nordkorea internationale Sicherheitsgarantien dafür braucht,
dass seine Souveränität respektiert wird. Seit dem
nordkoreanisch-russischen Treffen in Wladiwostok ist diese Forderung auf
der Tagesordnung. Auch Moskaus Außenminister Sergej Lawrow nahm daran
teil, der bereits vergangenes Jahr forderte, die Sanktionen gegen
Nordkorea zu lockern. Im Februar hatte Kim mit US-Präsident Donald Trump
über Abrüstung gesprochen und sich im Gegenzug eine Lockerung der
UN-Sanktionen gegen sein Land erhofft. Ohne Einigung wurde das Treffen
abgebrochen. “Das Weiße Haus weiß jetzt, dass die USA kein Monopol auf
die Atomgespräche haben. Russland und andere Länder können und werden
immer mitreden bei wichtigen geopolitischen Fragen. Der russische
Präsident erklärte nach dem Treffen, er wolle mit den USA und mit China
über Kims Position sprechen. ‘Die Lage auf der koreanischen Halbinsel
ist von großem Interesse für die gesamte Weltgemeinschaft’, sagte Kim
Jong-un. Er hoffe, die Gespräche werden dazu beitragen, ‘diese
Angelegenheit gemeinsam zu lösen’.” („Signal aus Wladiwostok“ von Silke
Bigalke, SZ, 26.4.2019) “Nordkorea wird langsam zu einem fast normalen
Nachbarn Südkoreas, Chinas und Russlands; nur mit Japan hapert es noch.
Damit verliert der harte Kurs Washingtons an Glaubwürdigkeit. Die
Begegnung Kims mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und mit dem
chinesischen Präsidenten Xi Jinping ist bereits ein Beitrag zu mehr
Stabilität in Nordostasien.” („Kim und Putin“ von Christoph Neidhart,
SZ-Kommentar, 26.4.2019)
Feindseligkeiten wie Sanktionen gegen Nordkorea und andere Staaten einstellen
Eine vertrauenswürdige Maßnahme der USA, Berlins und der EU wäre, die
Sanktionen gegen Nordkorea sowie alle anderen feindseligen Sanktionen
gegen Völker und ihre Staaten einzustellen. Mit dieser
besorgniserregenden internationalen Realität, die zu seinem Métier
gehört, sollte sich ein SPD-Außenminister beschäftigen.
Obzön hohe US-Militärausgaben: Weiterer starker Grund für Misstrauen gegenüber Washington
Angesichts der aggressiven US-Vorgeschichte gegenüber Korea kann
Nordkorea selbstverständlich nicht einseitig abrüsten, während die USA
es unterlassen. Die heutigen Militärausgaben der USA für weitere Rüstung
erreichen nach letztem SIPRI-Bericht eine obzöne Summe (=649 Miliarden
Euros), was die Welt in große Unruhe versetzt und einen weiteren starken
Grund darstellt, der US-Regierung zu misstrauen.
Fertiger Abrüstungsvertrag seit 7. Juli 2018 bei den Vereinten Nationen
Alle Länder müssen abrüsten, an erster Stelle der US-Hegemon und seine
Verbündeten. Unterzeichnet von einer Zwei-Drittel-Mehrheit der
Weltstaatengemeinschaft liegt seit dem 7. Juli 2018 ein fertiger
Abrüstungsvertrag bei den Vereinten Nationen, aber die nuklearen
US/EU-Mächte und auch Deutschland weigern sich, ihn zu unterzeichnen.
Wie können es diese Regierungen dann wagen, von Nordkorea eine
„Denukleanisierung“ zu verlangen?
Substantielle Wende nur mit der Partei DIE LINKE
“Abrüsten statt aufrüsten” war das durchgehende omnipräsente Motto der
mehr als 100 Ostermärsche in Deutschland, auch wieder in diesem Jahr.
Allein diese Zahl zeigt, dass die Friedensbewegung über eine
beeindruckende Infrastruktur verfügt und ihre Präsenz auch auf der
Straße zeigt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Teilnehmerzahl gestiegen
und zeigte sich vielfältiger und diverser als zuvor. Alte und junge
Leute, Gewerkschafter und Gruppen von „Friday for Future“ marschierten
und protestierten gemeinsam, Seite an Seite, für eine bessere, fairere
Welt. Soziale Sicherheit und Rechte kann es nur im Frieden geben.
Substantielle Forderungen für eine substantielle Wende in der
herrschenden Politik verlangen von der breiten deutschen Bevölkerung den
Entschluss, die Partei DIE LINKE zu wählen, genauso wie die wachsame
realistische spanische Bevökerung es am Sonntag 28.4.2019 dezidiert
erfolgreich tat.
Verfasst am 28.04.2019 unter Bezugnahme auf Süddeutsche Zeitung (SZ)
vom 26.4.2019: „Signal aus Wladiwostok“ von Silke Bigalke und Kommentar
„Kim und Putin“ von Christoph Neidhart und „Die jungen, wilden
Aktivisten sehnen sich nach klarer linker Kante“ von Hubert Wetzel,
SZ-Leitartikel vom 30.4.2019: „Kriegsverbrechen – Macht und Recht“ von
Ronen Steinke
Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait ist chilenische Rechtsanwältin
und Diplomatin (a.D.). Sie war tätig im Außenministerium und wurde unter
der Militärdiktatur aus dem Auswärtigen Dienst entlassen. In
Deutschland hat sie sich öffentlich engagiert für den friedlichen
Übergang der chilenischen Militärdiktatur zum freiheitlichen
demokratischen Rechtsstaat, u.a. mit Erstellen von Gutachten für
Mitglieder des Deutschen Bundestages und Pressearbeit, die Einheit
beider deutschen Staaten als ein Akt der Souveränität in
Selbstbestimmung der beiden UN-Mitglieder frei von fremden Truppen und
Militärbündnissen, einen respektvollen rechtmäßigen Umgang mit dem
vormaligen Staatsoberhaupt der Deutschen Demokratischen Republik Erich
Honecker im vereinten Deutschland, für die deutsche Friedensbewegung,
für bessere Kenntnis des Völkerrechts und seine Einhaltung, vor allem
bei Politikern, ihren Mitarbeitern und in Redaktionen. Publikationen von
ihr sind in chilenischen Tageszeitungen erschienen (El Mercurio, La
Epoca), im südamerikanischen Magazin “Perfiles Liberales”, und im
Internet, u.a. bei Attac, Portal Amerika 21, Palästina-Portal. Einige
ihrer Gutachten (so zum Irak-Krieg 1991) befinden sich in der Bibliothek
des Deutschen Bundestages.